Wein-Informationen "Wein von der Loire"

Ein in sich geschlossenes Weinanbaugebiet ist das Tal der Loire eigentlich nicht. Dies geht allein schon daraus hervor, dass der Name Loire mit sehr wenigen Ausnahmen überhaupt nicht auf den Weinetiketten erscheint. Bekanntheit erlangten vielmehr die einzelnen Anbaubezirke oder regionalen Weinspezialitäten wie Muscadet, Anjou und Saumur, Tourraine, Sancerre oder Puilly (nicht zu verwechseln mit den Puilly-Weinen des Maconnais). Ihr gemeinsames Band ist die Loire und deren Nebenflüsse, an denen die Weingärten für diese Herkunftsbezeichnungen liegen. Verbunden werden die Weine der Loire jedoch auch durch einen gemeinsamen Grundcharakter, der sich vor allem deutlich bei den Weißweinen zeigt: in ihm klingen in übertragender Weise Charme und Heiterkeit der Loire-Landschaft an, die zu den besonders lieblichen und bezaubernden Gegenden Frankreichs geört. Auf eine einfache Formel gebracht sind die Weine der Loire duftig und beschwingt, wobei es zwischen den trockenen und süßen Weißweinen, den schäumenden Weinen und den Rotweinen reizvolle Unterschiede gibt. Sancerre und Pouilly gehören seit einigen Jahren zu den profiliertesten Kreszenzen der Loire, nach denen immer mehr gefragt wird. Die Weißweine von Pouilly und Sancerre sind dank ihrer belebenden Frische und anregenden Art schon lange als ideale Begleiter vieler gastronomischer Genüsse geschätzt. Ihre harmonische Säure macht sie zu ausgeglichenen Tropfen, die man beim Essen vorwiegend zu Fisch oder Kalbfleisch serviert. Der Sancerre wird ausschließlich aus Sauvignon-Reben erzeugt, die in Böden verschiedenen Kalksteinschichten und Mergel wachsen. Dementsprechend gibt es feine Unterschiede, die sich jedoch noch gravierender durch die Jahrgangsschwankungen auswirken. Sancerre-Weine sollte man jung, am besten im Alter bis zu drei Jahren geniessen, wenn sie ihren ganzen Schwung, Finesse und Kraft überzeugend präsentieren. Außer dem beliebten weißen Sancerre gibt es noch eine geringe Menge eines freundlichen Rotweines und noch eine geringere Menge eines sehr guten, trockenen, fruchtigen Roses, der schon wenige Monate nach der Flaschenabfüllung in Bestform ist. Der Pouilly Fume wird aus einer Spielart der Sauvignon Rebe erzeugt, der Blanc Fume. Der Name leitet sich von einer Eigenart ab, daß die Beeren zur Reifezeit einen rauchartigen Beschlag aufweisen. Der eigenartige Geschmack des Pouilly Fume, der von Kennernals Feuersteingeschmack bezeichnet wird, rührt weniger von den Trauben her als von dem Boden, der eine ähnliche Zusammensetzung zeigt wie im Sancerre-Gebiet sowie von den sorgfältigen Traubenauslesen bei der Ernte. Der trockene, kräftig und würzige Pouilly Fume ist bereits zwei Jahre nach der Lese trinkreif, besonders pikant ist er nach mehreren Jahren der Lagerung, die er dank seinen Alkoholgehaltes von druchschnittlich 12 - 13 Vol.% sehr gut meistert.